Diese Neuinterpretation eines Gemäldes auf drei Wänden befindet sich in Graz, in unmittelbarer Nähe der Kunstsammlung der Kaiserschild-Stiftung. Diesmal diente das Werk „Waldlandschaft mit einer vornehmen Jagdgesellschaft“ (1614) des flämischen Meisters Denis van Alsloot (1570-1626) als Grundlage für die Interpretation. Das Gemälde kommt aus der Kunstsammlung der Stiftung und ist in der Alten Galerie in Schloss Eggenberg im Universalmuseum Joanneum zu sehen, in der Ausstellung Zwischen Tanz und Tod – Episoden der Frühen Neuzeit.
Denis van Alsloot, bekannt als Wegbereiter der Brüsseler Landschaftsmalerei, zeigt in seinem Gemälde eine majestätische Szene einer adeligen Jagdgesellschaft inmitten einer dichten Waldlandschaft. Das Bild verbindet realistische Naturdarstellungen mit Szenen höfischen Lebens. Es zeigt eine harmonische Verbindung von Adel und Natur, wie sie in der Kunst des 17. Jahrhunderts oft idealisiert wurde.
Das argentinische Künstlerkollektiv Malditas Ternura interpretierte das Gemälde auf drei Fassaden neu. Bereits in der Vergangenheit haben sie Werke von anderen Kunstschaffenden als Grundlage wir ihre Arbeiten herangezogen, was sie zu einer idealen Wahl für dieses Projekt machte. In ihrem Werk verbinden die Künstlerinnen grafische Elemente mit traditioneller Malerei. Malditas Ternura haben bei der Interpretation jede Fassade einem Thema gewidmet, das in van Alsloots „Waldlandschaft“ zu finden ist: Natur, Tierwelt und Architektur. Die gewählten Themen sind sowohl auf grafischer als auch realistischer Ebene dargestellt.
Aufgrund der räumlichen Nähe lädt das Projekt dazu ein, das Original-Gemälde in der Alten Galerie in Schloss Eggenberg mit seiner Neuinterpretation im Stadtraum von Graz zu vergleichen.
Die Murals sind in der Waagner- Biro-Straße 25, Asperngasse 24 und Daungasse 4 im Grazer Bezirk Lend zu finden. Die Fassaden für diese Umsetzung wurde von der GGW (Gemeinnützige Grazer Wohnungsgenossenschaft) zur Verfügung gestellt.