Jana&JS, Schelleingasse 36, 1050 Wien

Grundlage für diese Interpretation von Jana&JS ist das Gemälde „Bauerngesellschaft in einer Scheune“ aus dem 17. Jahrhundert von dem niederländischen Meister Jan Miense Molenaer (1610-1668), das sich als Leihgabe in der Alten Galerie in Schloss Eggenberg in Graz befindet.

In diesem Werk fängt Molenaer das alltägliche Leben der Bauern im 17. Jahrhundert ein. Zu seiner Zeit schuf der in Haarlem tätige Künstler mehrere Werke, die dem bäuerlichen Genre zuzuordnen sind. Seine Gemälde gewähren so interessante Einblicke in die soziale Realität der damaligen Zeit.

Das Werk stellt das Innere einer Scheune dar, in der sich eine Gruppe von Bauern und Bäuerinnen zu einem Fest versammelt hat. Die Männer und Frauen sitzen an einem Tisch, der diagonal durch den Bildraum verläuft, und erfreuen sich an Speisen und Getränken. Musik trägt zur ausgelassenen Stimmung bei. Auch der kleine Junge, der mit einer Katze spielt, zeigt sich vergnügt. Auf dem Boden im Vordergrund ist ein prächtiges Stillleben zu sehen, das verschiedene bäuerliche Gegenstände zeigt: Körbe, Töpfe, Krüge und landwirtschaftliche Produkte, wie Getreide und Gemüse. Ein bemerkenswertes Detail des Gemäldes ist, dass Molenaer seine Künstlersignatur wie in den Tisch geritzt gemalt hat, an dem die Gesellschaft sitzt – eine Möglichkeit für den Künstler sich selbst ins Geschehen zu integrieren.  

 

Die österreichisch-französischen Street Artists Jana&JS haben sich in ihrer Neuinterpretation von Molenaers Komposition inspirieren lassen, das Werk jedoch stilistisch modern und in ihrem unverkennbaren Stil aufbereitet. Dabei wurde die zentrale Szene des Ursprungsgemäldes in die Gegenwart geholt, genauso wie die künstlerisch wertvollen Stillleben-Elemente in Molenaers „Bauerngesellschaft“. Auf dem Boden und um den Tisch herum sind verschiedene Alltagsgegenstände verteilt: Flaschen, Gläser, eine Pflanze in einem Topf, eine Einkaufstasche und Gemüse. Der Hintergrund zeigt die Holzwände und Balkenstruktur einer Scheune, die im oberen Teil des Bildes skizzenhaft dargestellt sind. Jana&JS haben sich, wie Molenaer es getan, selbst in das Werk integriert. Die beiden erstellen ihre Murals basierend auf Fotografien, die sie selbst anfertigen. Und so fotografiert JS die Szene von der Tür im hinteren Bereich der Scheune aus, während Jana ihm sitzend zugewandt ist. Der vergnügte Junge mit der Katze am Rande von Molenaers „Bauerngesellschaft“ ist bei Jana&JS ein Mädchen im Vordergrund des Bildes.

Die Interpretation wirft einen modernen Blick auf ländliches Leben und spielt dabei mit Kontinuität und Wandel.

Die Fassade für diese Umsetzung wurde von der ÖJAB (Österreichische JungArbeiterBewegung), zur Verfügung gestellt.

 

Entstehung des Fassadengemäldes

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Gegenüberstellung Original und Neuinterpretation

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