Was hat dich dazu motiviert Physik zu studieren?
Das hat sich mit der Zeit entwickelt. Ich habe meinen Bachelor in Elektrotechnik gemacht und habe im Laufe der ersten Semester gemerkt das ich gerne ein fundamentaleres Verständnis der Dinge hätte, als man in einem Ingenieursstudium lernt. Ich konnte dann glücklicherweise direkt vom Bachelor in Elektrotechnik auf den Physik Master wechseln, und musste nur ein Semester an Kursen nachholen. Im neuen Master habe ich mich dann auch gleich wohl gefühlt.
Du bist Gründer und Leiter der MINT TANK Regionalgruppe Graz. Welche Bedeutung haben der Dr. Hans-Riegel Fachpreis und die MINT TANK Community für dich?
Der Fachpreis ist initial eine sehr große Wertschätzung der Abschlussarbeit in der Schule. Längerfristig ist die Community aber noch viel wichtiger – man lernt Leute aus allen Fachbereichen kennen, knüpft Freundschaften und bekommt die Möglichkeit Orte zu sehen an die man sonst nicht so leicht kommt (z.B. CERN über Fachseminare). Die Regionalgruppe ermöglicht uns das lokal, und selbst organisiert.
Wie läuft der berufliche Alltag eines PhD-Studenten ab und womit beschäftigst du dich in deiner Arbeit?
Pauschal kann man das nicht so leicht sagen. Ich Arbeite im Bereich Aerosolwissenschaften an einer neuartigen Methode zur besseren Charakterisierung von einzelnen Aerosolpartikeln. Für mich bedeutet das einerseits Arbeit im Labor und andererseits recht viel Arbeit am Computer, sei es Simulationen, Recherche, Datenauswertung oder auch das Verfassen von Publikationen. Nebenbei bin ich auch noch in der Lehre involviert und muss regelmäßig Übungsunterlagen vorbereiten oder Termine organisieren.
Was machst du gerne in deiner Freizeit? Welchen Stellenwert hat körperlicher und kreativer Ausgleich zur wissenschaftlichen Arbeit für dich?
Das ist ein ganz wichtiger Punkt! Nachdem ich viel Zeit im Büro verbringe ist für mich Sport essentiell als Ausgleich zur Arbeit. Je nach Jahreszeit gehe ich Rennradfahren, Laufen oder auch eine Skitour bzw. Wandern – ein Vorteil, wenn man die Berge in der Nähe hat. Kreativer Ausgleich hilft sehr gut den Kopf aus dem andauernden logisch-, bzw. analytischen Denken herauszubringen. Hier denke ich z.B. an Fotographie bei mir.
Welche Ziele hast du dir für deine berufliche Zukunft gesetzt?
Das nächste Ziel ist definitiv der Abschluss des Doktorats. Nachdem ich dafür noch etwas mehr als ein Jahr brauchen werde, ist die Zeit danach noch nicht konkret verplant. Derzeit könnte ich mir vorstellen eine Post-Doc Stelle anzunehmen, sofern ich eine Position in meinem Gebiet finden kann. Leider ist es gerade in der Wissenschaft oft schwer voraus zu planen, da man von vielen externen Faktoren abhängig ist. Flexibilität gehört hier also definitiv zum Job dazu.
Welchen Rat möchtest du jungen Leuten geben, die sich für Physik interessieren?
Probiert es aus! Wenn euch das Thema interessiert wird euch das Studium auch nicht schwerfallen. Das gilt aber für alle Fachrichtungen – macht was euch Spaß macht und lasst euch nicht (zu sehr) von Eltern oder Freunden beeinflussen. Besser etwas früh probieren als es später zu bereuen.