Am 29. Oktober bearbeiteten 24 Studierende in einem Online-Workshop unter Anleitung von Wissenschaftlern und Impulsgebern aus der Praxis anwendungsorientierte Fragestellungen zum Thema "Grünes Plastik – Von der Vision zur Anwendung".
Sogenanntes "grünes Plastik" - biologisch abbaubare Kunststoffe - hergestellt aus nachwachsenden oder auch synthetischen Rohstoffen, gelten häufig als die nachhaltige Lösung um Müllproblem und Umweltschädlichkeit von herkömmlichem Plastik zu reduzieren. Um langfristig nachhaltige Lösungen und zirkuläre Wertschöpfung zu entwickeln, sind innovatives Denken und vernetztes Handeln notwendig. Ziel des Online-Workshops für Studierende war es daher, eine Plattform für Dialog und Design Thinking zwischen Wissenschaft und Praxis zu schaffen.
„Grünes Plastik“ in der Anwendung
Den inhaltlichen Auftakt für den interaktiven Workshop bildeten Keynotes von Alexander Bismarck von der Universität Wien und Jules Harings von der Universität Maastricht, die mit ihren Einführungen den thematischen Schwerpunkt für den gemeinsamen Nachmittag absteckten. Daraufhin traten die 24 Studierenden unterschiedlicher MINT-Fächer in einen produktiven Austausch mit den geladenen Experten Matthias Ottersböck (Abfallwirtschaft der Stadt Wien), Andreas Eder (Tisza Textil), Christoph Burgstaller (Transfercenter für Kunststofftechnik) und Harald Bleier (Ecoplus, Kunststoffcluster). In vier Arbeitsgruppen präsentierten die Impulsgeber konkrete Problemstellungen aus ihrer beruflichen Praxis und diskutierten mit den Studierenden Lösungsansätze. Dabei wurden gegebene Rahmenbedingungen kritisch hinterfragt und zukünftige Optionen ausgelotet.
Parallel zu den vier Online-Break-Out Sessions in Wien arbeiteten Studierende des Aachen-Maastricht Institute for Biobased Materials der Universität Maastricht ebenfalls an einem anwendungsorientierten Fallbeispiel. Nach den Arbeitssessions skizzierte jede Gruppe die bearbeitete Problemstellung und präsentierte die erzielten Schlussfolgerungen im Plenum.
In einer abschließenden Diskussion wurden die wichtigsten Resultate des Workshops reflektiert. Im Dialog wurde deutlich, wie komplex das Thema "grünes Plastik" ist. „Bio" oder "grün" bedeutet nicht automatisch problemfrei oder umweltschonend anwendbar. Die Arbeit an echten Fällen zeigte die Bedeutung des kritischen Umgangs mit Definitionen sowie einer realistischen Einschätzung der Anwendungsfelder von „grünem Plastik“. Außerdem wurde sichtbar, wo die aktuelle Forschung im Verhältnis zur Anwendung in der Praxis steht.