Im Fokus stand der Austausch zwischen Wissenschaft und Praxis. In interdisziplinären Teams wurden aktuelle Fragestellungen thematisiert und innovative Ideen entwickelt. Die Workshops standen allen Studierenden offen, die sich für Umweltschutz und die Biodiversität im städtischen Raum interessieren.
Im Workshop von Michael Glaser vom Department für Botanik und Biodiversitätsforschung der Universität Wien beschäftigten sich die Studierenden mit der Frage was Artenvielfalt in einer Stadt bedeutet und wie sie entsteht. Die Teilnehmenden diskutierten Möglichkeiten, diese Vielfalt zu bewahren und zu verbessern und erörterten die Rolle von Neophyten, also neu eingewanderten Pflanzenarten, in diesem Kontext.
Ein weiterer Workshop unter der Leitung von René Hartinger vom Ökosozialen Forum Wien befasste sich mit der Frage "Welche Vielfalt wollen wir – und was können wir dafür tun?". Anhand der Wiener Strategie zur Pestizidminimierung wurden die vielfältigen Handlungsmöglichkeiten zur Förderung der Biodiversität in der Großstadt Wien untersucht. Die Teilnehmenden entwickelten konkrete Ideen und Schritte, die in ihrem unmittelbaren Lebensumfeld umsetzbar sind.
David Bröderbauer vom Botanischen Garten der Universität Wien leitete den Workshop "Flächen für die Vielfalt – welchen städtischen Raum stellen wir der Biodiversität zur Verfügung?". Im Fokus standen die urbanen Flächen, auf denen eine große Vielfalt an Pflanzen, Tieren und Pilzen existieren kann, die jedoch häufig nicht als Lebensraum für Flora und Fauna wahrgenommen werden. Die Teilnehmenden diskutierten, welchen Raum sie der Biodiversität in der Stadt zugestehen möchten.
Der Workshop "Urbane Biodiversität – Wie schützen wir die Vielfalt in der Stadt?" unter der Leitung von Iris Tichelmann, der Wiener Umweltanwältin, befasste sich mit den Herausforderungen des Artenschutzes in einer wachsenden Stadt. Dabei wurden rechtliche Grundlagen, insbesondere die Rolle der Wiener Umweltanwaltschaft, diskutiert. Ziel war es, die unterschiedlichen Bedürfnisse der Bevölkerung und der Stadtnatur zu identifizieren, Interessenskonflikte zu erkennen und Lösungsansätze zu entwickeln.
Abschließend fand eine Ergebnisdiskussion mit Michael Kienesberger, dem Leiter der Abteilung für Umweltschutz in Wien (MA 22), statt. Dabei wurden die Ziele der Magistratsabteilung 22 - Umweltschutz erläutert und die Möglichkeit der Umsetzung der im Workshop erarbeiteten Ideen und Strategien diskutiert. Es wurden auch die Grenzen und Barrieren aufgezeigt, die bei der praktischen Umsetzung berücksichtigt werden müssen.
Der Workshop bot den Studierenden eine wertvolle Plattform, um sich intensiv mit den Herausforderungen einer wachsenden Stadt auseinanderzusetzen und gleichzeitig konkrete Maßnahmen zum Schutz der Biodiversität zu entwickeln. Die Ergebnisse und Diskussionen tragen dazu bei, das Bewusstsein für die Bedeutung der Biodiversität in der Stadt zu stärken und zeigen Wege auf, wie jeder Einzelne einen Beitrag zum Artenschutz im Alltag leisten kann.